Das Forschungsprojekt Koloniale Infrastrukturen (2022–2025) untersucht koloniale Infrastrukturprojekte, bei denen österreichische Beteiligungen an der Planung oder am Bau sowie Verwertungsinteressen verschiedener Akteur:innen der Habsburgermonarchie nachweisbar sind. Vier Infrastrukturprojekte, die in den technikhistorischen Archiven des Museums dokumentiert sind, bilden den Ausgangspunkt der Beforschung: der Suezkanal in Ägypten sowie drei Eisenbahnprojekte in Brasilien, Indien und Namibia. Forschungsziele sind u. a. die Offenlegung der Beteiligung Österreichs am europäischen Kolonialismus unter besonderer Berücksichtigung der Schlüsselrolle von Verkehrsinfrastrukturen für die geopolitische Expansion sowie die Erforschung von Ausbeutungsverhältnissen und Unrechtskontexten, u. a. mit Fokus auf geschlechterspezifische Perspektiven und koloniale Kontinuitäten in „postkolonialen“ Zeiten.

Bis Ende 2025 arbeitet das Team an der Entwicklung der Forschungsausstellung [re]framing Colonial Infrastructures. Das neue digitale Format kombiniert eine Webausstellung der Forschungsergebnisse mit einem Rechercheportal. Sämtliche digitale Ressourcen – die kontextualisierten Metadaten, Digitalisate und Transkriptionen der Archivalien – werden so online zugänglich gemacht. Mit der Veröffentlichung des Quellenmaterials möchte sich das Technische Museum Wien aktiv am Prozess musealer Dekolonisierung beteiligen und über die Rolle von technischen Museen als strukturelle Verstärker von eurozentristischen Narrativen selbstkritisch reflektieren.

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STORYS ZUM THEMA


Kein neutraler Ort

Der Umgang mit Objekten mit kolonialen Kontexten ist in westlichen Museen ein heiß diskutiertes Thema. Ein Workshop der Museumsakademie in Wien (23./24. Oktober 2023) regte praxisorientierte Lösungsansätze für den Umgang mit kolonialen Objekten an.
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