Mi 07.06.2023

Aktuelle Präsentation zeigt Konzepte für nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Kreislaufwirtschaft ist in aller Munde. Dass auch heimische Start-ups, Universitäten und Forschungszentren an fortschrittlichen Lösungen für nachhaltiges Wiederverwerten und Recycling tüfteln, veranschaulicht der Innovation Corner im Technischen Museum Wien.
Der im Herbst 2022 eröffnete Innovation Corner gibt in regelmäßig wechselnden Präsentationen vielfältige Einblicke in die unterschiedlichsten Innovationsbranchen. So erleben Besucher_innen, wie dynamisch, abwechslungsreich und lebensnah der MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) auch als Wirtschafts- und Arbeitssektor ist. 
 
Kreislaufwirtschaft-Lösungen„Made in Upper Austria“
Die neue Präsentation zeigt in Kooperation mit der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria und dem UAR Innovation Network Erfolgsbeispiele von oberösterreichischen Unternehmen aus dem Bereich Kreislaufwirtschaft. Durch Wiederverwendung, Reparatur, Aufbereitung und Recycling werden Abfälle auf ein Minimum reduziert, wodurch Produkte und Materialien immer wieder produktiv weiterverwendet werden und weiterhin Wertschöpfung generieren, während die Umwelt geschont wird. 
 
INNOVATIONEN UND FORSCHUNGSPROJEKTE IN DER NEUEN PRÄSENTATION „KREISLAUFWIRTSCHAFT“:
 
circPLAST-mr – Mechanisches Recycling von Kunststoffen
Gemeinsam mit 25 Projektpartnern aus Wirtschaft und Wissenschaft arbeitet das Institut für Polymeric Materials and Testing der Johannes-Kepler-Universität Linz an einem Projekt, um den Recycling-Prozess von Kunststoffen zu optimieren und Plastikabfall zu vermeiden. Da Plastik aber nicht gleich Plastik ist, ist eine saubere Trennung maßgeblich, um eine sinnvolle Wiederverwertung von verschiedenen Kunststoffarten zu ermöglichen. Durch innovative Sortierung, Aufbereitung, Modifikation und Prozessführung wird der Anteil an recycelten Kunststoffen erhöht und es werden bisher nicht realisierbare Rezyklat-Produkte erzeugt. 
 
BRAIDED TEXTILES – Geflochtene Textilien ohne Nähte
Das Pionierprojekt, das am Institut für Fashion & Technology der Kunstuniversität Linz von der Studentin Katharina Halusa in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Carbon Composites der TU München verfolgt wird, kann die Modewelt nachhaltig verändern. Denn mithilfe von Robotern und Maschinen werden in kürzester Zeit nahtlose Textilien erzeugt, die Eigenschaften von gewebten und gestrickten Materialien in sich vereinen. Dazu kommt das radiale Flechtverfahren zum Einsatz, welches bisher erst in der Verbundstoffindustrie Anwendung fand. Dies eröffnet nicht nur neue ästhetische und materialspezifische Perspektiven für die Modebranche, sondern ermöglicht auch eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Alternative zur Herstellung von Textilien. 
 
EnzATex – Neues Leben für Mischtextilien
Da die meisten Textilien aus zwei oder mehreren Fasertypen bestehen, ist ein Recycling mit den derzeitigen Technologien nicht effizient möglich. Das innovative Projekt des TCKT Transfercenters für Kunststofftechnik, an dem sich Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette beteiligen, zeigt aber, dass mit der richtigen Aufbereitungs- und Trenntechnik ein bisher ungenutzter Abfallstrom wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden kann. Dazu werden Textilien zuerst von Störstoffen wie Reißverschlüssen und Knöpfen befreit und vorzerkleinert, bevor das Fasergemisch durch die sogenannte enzymatische Hydrolyse in ihre Einzelbestandteile zerlegt und anschließend wieder zu Fasern aufbereitet wird.
 
Carbon-Elektroden auf neuen Entwicklungswegen
Carbon-Elektroden sind ein wesentlicher Bauteil in Energiespeichersystemen und werden bisher meist aus petrochemischen Stoffen – das heißt auf Erdölbasis – hergestellt. Ausgangsstoffe sind dabei komplexe Biopolymere, die ebenfalls Hauptbestandteil von Holz sind. Deshalb arbeitet die Forschungseinrichtung Wood K plus an nachhaltigen Lösungen, diese in einen Hochtemperaturprozess zu hochporösen Carbonwerkstoffen umzuwandeln. Um neben Holz auch andere biobasierte Reststoffe – wie zum Beispiel aus der Lebensmittelindustrie – einsetzen zu können, wird zusätzlich die sogenannte Bioprozesstechnik genutzt, bei der die Reststoffe zerlegt und durch Bakterien in mikrobielle Cellulose umgewandelt werden. Die daraus entstandene Cellulose unterscheidet sich chemisch nicht von der aus Holz gewonnenen Cellulose und kann daher auch als Ausgangsstoff für Carbon-Elektroden genutzt werden. 
 
Mehr Informationen zu den vergangenen Präsentationen „Medizintechnik und assistive Technik“ und „Digitale Transformation“:
 
Ausstellungswebsite zu „Kreislaufwirtschaft“ im „Innovation Corner“:
Die aktuelle Bespielung des „Innovation Corners“ präsentiert Erfolgsbeispiele oberösterreichischer Unternehmen und Forschungsinstitutionen aus dem Bereich Kreislaufwirtschaft
© Technisches Museum Wien
Die aktuelle Bespielung des „Innovation Corners“ präsentiert Erfolgsbeispiele oberösterreichischer Unternehmen und Forschungsinstitutionen aus dem Bereich Kreislaufwirtschaft
Der „Innovation Corner“ zur Kreislaufwirtschaft entstand in Kooperation mit der oberösterreich-ischen Standortagentur Business Upper Austria und dem UAR Innovation Network
© Technisches Museum Wien
Der „Innovation Corner“ zur Kreislaufwirtschaft entstand in Kooperation mit der oberösterreich-ischen Standortagentur Business Upper Austria und dem UAR Innovation Network
Die Forschungseinrichtung Wood K plus arbeitet daran, Carbon-Elektroden aus biobasierten Reststoffen, etwa aus Holz oder der Lebensmittelindustrie, herzustellen
© Technisches Museum Wien
Die Forschungseinrichtung Wood K plus arbeitet daran, Carbon-Elektroden aus biobasierten Reststoffen, etwa aus Holz oder der Lebensmittelindustrie, herzustellen
Mischtextilien sind für das Recycling eine Herausforderung: Die unterschiedlichen Fasertypen erschweren die Zerteilung, die für die Wiederverwendung notwendig ist. Im Projekt EnzATex werden Textilien von Enzymen in deren Einzelbestandteile zerlegt
© Technisches Museum Wien
Mischtextilien sind für das Recycling eine Herausforderung: Die unterschiedlichen Fasertypen erschweren die Zerteilung, die für die Wiederverwendung notwendig ist. Im Projekt EnzATex werden Textilien von Enzymen in deren Einzelbestandteile zerlegt
Das Projekt circPLAST-mr arbeitet daran, den Recycling-Prozess von Kunststoffen zu optimieren und Plastikabfall zu vermeiden
© Technisches Museum Wien
Das Projekt circPLAST-mr arbeitet daran, den Recycling-Prozess von Kunststoffen zu optimieren und Plastikabfall zu vermeiden
„Reduce, reuse, recycle“ lautet das Credo der Kreislaufwirtschaft, die im Gegensatz zur umweltschädlichen Linearwirtschaft („Wegwerfwirtschaft“) steht
© Technisches Museum Wien
„Reduce, reuse, recycle“ lautet das Credo der Kreislaufwirtschaft, die im Gegensatz zur umweltschädlichen Linearwirtschaft („Wegwerfwirtschaft“) steht
Textilien, die oft aus Mischfasern bestehen, wurden bisher kaum recycelt. Das Projekt EnzATex greift dieses Problem auf und trennt in einem innovativen Prozess die verschiedenen Komponenten von Textilien und führt diese der Wiederverwertung zu
© Technisches Museum Wien
Textilien, die oft aus Mischfasern bestehen, wurden bisher kaum recycelt. Das Projekt EnzATex greift dieses Problem auf und trennt in einem innovativen Prozess die verschiedenen Komponenten von Textilien und führt diese der Wiederverwertung zu
Das Projekt „Sustainable Plastics. Solutions“ von BizUp und BMK zielt darauf ab, das Kunststoff – und vor allem Verpackungen – kreislauffähig und damit nachhaltiger zu gestalten
© Technisches Museum Wien
Das Projekt „Sustainable Plastics. Solutions“ von BizUp und BMK zielt darauf ab, das Kunststoff – und vor allem Verpackungen – kreislauffähig und damit nachhaltiger zu gestalten
Das Flechten ist eines der wohl ältesten Kunsthandwerke. Das Projekt BRAIDED TEXTILES über-setzt dieses traditionelle Verfahren in die heutige Modewelt
© Technisches Museum Wien
Das Flechten ist eines der wohl ältesten Kunsthandwerke. Das Projekt BRAIDED TEXTILES über-setzt dieses traditionelle Verfahren in die heutige Modewelt
Mithilfe von Robotern und Maschinen werden nahtlose Textilien hergestellt, die Eigenschaften von gewebten und gestrickten Materialien vereinen
© Leon De Haas
Mithilfe von Robotern und Maschinen werden nahtlose Textilien hergestellt, die Eigenschaften von gewebten und gestrickten Materialien vereinen
Das Kompetenzzentrum Holz arbeitet an nachhaltigen Lösungen, um biobasierte Materialien in einem Hochtemperaturprozess zu hochporösen Carbonwerkstoffen umzuwandeln
© UAR/Hartwig Zögl
Das Kompetenzzentrum Holz arbeitet an nachhaltigen Lösungen, um biobasierte Materialien in einem Hochtemperaturprozess zu hochporösen Carbonwerkstoffen umzuwandeln
In einem komplexen Prozess werden Textilien in ihre Einzelteile zerlegt, aufbereitet und wieder zu einer nutzbaren Faser gemacht
© UAR/Hartwig Zögl
In einem komplexen Prozess werden Textilien in ihre Einzelteile zerlegt, aufbereitet und wieder zu einer nutzbaren Faser gemacht
Da die meisten Textilien aus zwei oder mehreren Fasertypen bestehen, ist ein Recycling nur mit der richtigen Aufbereitungs- und Trenntechnik möglich
© TCKT
Da die meisten Textilien aus zwei oder mehreren Fasertypen bestehen, ist ein Recycling nur mit der richtigen Aufbereitungs- und Trenntechnik möglich
Durch innovative Sortierung, Aufbereitung, Modifikation und Prozessführung kann der Anteil an recycelten Kunststoffen erhöht werden
© JKU Linz
Durch innovative Sortierung, Aufbereitung, Modifikation und Prozessführung kann der Anteil an recycelten Kunststoffen erhöht werden
Pressetext Innovation Corner "Kreislaufwirtschaft"
Statements Business Upper Austria zu Innovation Corner
Übersicht Pressebilder Innovation Corner "Kreislaufwirtschaft"
Pressetext MINT-Angebote des Technischen Museums Wien