Die Sammeltätigkeit des Technischen Museums Wien beschränkte sich bislang auf materielle Kulturgüter. Um neue Herausforderungen im Umgang mit dem Software-Kulturerbe anzugehen, wurde 2021 das Software Archive and Collection als neuer Sammlungs- und Forschungsschwerpunkt eingerichtet.
Ziel der neuen Abteilung ist es, born-digitale sowie Software-Objekte zu sammeln, zu erhalten und zu vermitteln – insbesondere im Zusammenhang mit bereits im Bestand vorhandener Hardware. Die besonderen Eigenschaften von Software-Objekten erfordern dabei komplexe, experimentelle und innovative Lösungsansätze.

Die Abteilung verfolgt drei zentrale Anliegen:
  • die Wiederbelebung und Archivierung von Software-Kulturgüter im Kontext bestehender Sammlungen
  • die Erweiterung des Bestands durch lokal relevante sowie bislang in Bundesmuseen unterrepräsentierte Software-Kulturgüter
  • die Entwicklung neuer methodischer Ansätze, die den langfristigen Zugang zur Sammlung sichern und deren zukünftige Forschung und Verständnis fördern – unter anderem durch transdisziplinäre Forschungsprojekte und Workshops.

Neben der Erarbeitung einer international abgestimmten Sammlungsstrategie stehen folgende Schwerpunkte im Fokus:
  • rechtliche Herausforderungen im Bereich der Sammlung und Veröffentlichung von Software in Bundesmuseen
  • die Erforschung langfristiger Erhaltungsmöglichkeiten für Software-Objekte
  • der Weiteraufbau technischer Infrastruktur in Form eines softwareLABs für Medienarchäologie
  • Dazu gehört auch die Vernetzung mit nationalen und internationalen Kultureinrichtungen, partizipative Sammlungserweiterung durch lokale Gemeinschaften.

Als österreichisches Bundesmuseum richten wir unseren Fokus besonders auf in Österreich entwickelte Software-Technologien und auf Software-Objekte mit besonderer Relevanz für Nutzer:innen in Österreich – insbesondere solche, die in anderen Bundesmuseen bislang unterrepräsentiert sind. Die Sammlung zeichnet sich technologisch durch ein experimentelles, innovatives und interaktives Design aus. Inhaltlich verfolgt sie einen gesellschaftlich relevanten und partizipativen Ansatz im Spannungsfeld von Innovation, Nachhaltigkeit, Diversität und Gender. Gemäß dem Open-Science-Leitbild des Museums arbeitet das Software Archive and Collection grundsätzlich nicht-kommerziell und – wenn möglich – mit offenen Technologien (Open Source). Forschungsergebnisse und technische Entwicklungen werden öffentlich zugänglich gemacht – in Form von Open-Access-Publikationen.

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